Kurze Einführung Kung Fu - Chen Dao Kung Fu - Basel-Stadt

Direkt zum Seiteninhalt

Kurze Einführung Kung Fu

Schule
Das Chinesiche Kung Fu - 中國功夫
Das Wort 'Kung Fu' stammt grundsätzlich aus unseren alltäglichen Tätigkeiten, die wir in unseren Arbeiten, handwerklichem Geschick sowie auch in unseren mentalen Prinzipien perfektionieren. Mit dem Wort 'Kung' (功) ist die Fertigkeit und mit 'Fu' (夫) die Person gemeint. Damit bezeichnet man Menschen, die sich mittels harter Arbeit, im Laufe der Jahre die Fertigkeiten angeeignet haben.
Weshalb wir Chinesen das Wort 'Kung Fu' in allem benutzen was wir machen und eben auch in der Kampfkunst.

Da wir die Kampfkunst als Lebenskunst betrachten und nur selten als Kriegskunst, obwohl dies der wahre Ursprung ist. Das Wort 'Kung Fu' ist die kantonesische Übersetzung von dem legendären Bruce Lee (Kung Fu-Kämpfer und Schauspieler). Der damals trotz der verschlossenen chinesischen Gesellschaft den Amerikanern das Kämpfen lehrte und damit eines der chinesischen Tabus brach. Durch sein gewagtes Handeln vereinigte er Menschen aller Art auf der ganzen Welt und machte das chinesische Kung Fu weltberühmt.

Die bekanntesten und meistverbreitesten Erzählungen heutzutage, die auch von den Medien gepusht werden:
'Die chinesische Kampfkunst entstand vor etwa 1500 Jahren im Shaolin Kloster am Berg des Songshan dem Gebiet Henan Provinz. Gegründet von einem indischen Mönch namens Bodhidharma (Kurz genannt Damo 達 摩 440–528 n. Chr.). '
'Fast jeder Meister liess sich für seine Kampfkünste von einem Kranich und/oder einer Schlange inspirieren.'

Leider muss ich all jene enttäuschen, da sich meine Ansichten nicht mit diesen Erzählungen teilen. Die Tatsache ist, dass die Geschichte mit dem Kranich ursprünglich aus den Wudang Bergen (武 當 山), von dem Gründer des Wudang Klosters Zhang Sanfeng 張 三 豐, Begründer des Wudang-Daoismus und der Traditionellen Tai Chi Kunst stammt. Wudang gilt als Ursprung der innerlichen Kampfkunst und des Traditionellen Tai Chi. Diese Geschichte kannte ich schon als Kind und später in meiner Jugendzeit recherchierte ich dies in eigenem Interesse. Dies weil ich sehr kampfkunst-begeistert bin und gerne Geschichten und Fakten sammle. Die Kunst des Kampfes zu erlernen bedeutet auch, dass man nicht jeder Erzählung blind folgen soll.

Dies ist nur ein kleiner Teil, wenn ich über die geschichtliche Fassung erzähle. Genauso wie man annimmt, dass die chinesische Kampfkunst ca. 1500 Jahre alt sein sollte. Mag wohl sein, dass die Mönche die Tier-Kampf-Stile erfunden haben, was auch glaubhaft ist. Tatsächlich sind die Ursprünge der chinesischen Kampfkunst nach der chinesischen Geschichtsschreibung viel älter als man glauben mag. Es reicht bis vor die Zeit des Huang Di des gelben Kaisers zurück (ca. 2696–2598 v. Chr.), welcher in China auch als Kriegskaiser und als anerkannte Gottheit bekannt ist. Nach heutigen Erkenntnissen und Funden, sprechen chinesischen Archäologen von einer über 5000 bis gar 6000 Jahre alten Kriegskunst. Allein die Kampfart ist überwältigend. Ich spreche hier nicht von ein paar hundert, sondern von vielen tausend Waffenarten die bis jetzt in der chinesischen Archäologie gefunden wurden. Viele dieser Waffen geben den Archäologen immer noch Rätsel auf bezüglich Funktion und Anwendung. Weshalb man auch in China sagt: Alle asiatische Kampfkünste haben ihren Ursprung im Kung Fu. Nach meinen langjährigen Recherchen kann ich dem nur zustimmen.
Es gibt meiner Meinung nach keine Kampfart auf der Welt, die so vielseitig ist, wie die chinesische Kampfkunst. Wenn man auch noch bedenkt, dass vieles verloren gegangen ist und dass das heutige Wissen nur einem kleinen Bruchteil der alten Traditionen entspricht.

Wushu - 武 術
Wushu ist die moderne Bezeichnung für die chinesische Kampfkunst. Das Wort 'Wu' (武) steht für kämpferisch, 'Shu' (術) für die Kunst, zusammen ist die Bedeutung «kämpferische Kunst», auch Guo Shu 國 術 genannt.

Die heutige chinesische Kampfkunst (Wushu) sowie es uns aus den Medien präsentiert wird, hat grundsätzlich nur noch wenig mit den traditionellen Ursprüngen zu tun. Die Gründe dafür sind die alte Verbote bei der Ausübung der traditionellen Kampf-Praktiken beim Wechsel von Dynastien bis hin zu chinesischen Kultur-Revolutionen. Durch diese Zeiten hoben sich einige Stile hervor und haben sich einen Namen gemacht, während andere grösstenteils verloren gingen.

Nach der Gründung der Volksrepublik China beginnt eine neue Ära der chinesischen Kampfkünste. Vieles fiel dem radikalen Wandel zum Opfer sowie den neuen Auflagen von Formen, die Ihren Ursprung und somit die Effektivität im Kampf verloren. In das heutige Wushu sind sehr viele akrobatische Show Elemente aus der Peking Opera integriert worden. Dies dient in erster Linie zur Unterhaltung der hohen Beamte und der Bevölkerung. Schon die moderne, leichte Wushu-Kleidung leistet Ihren Beitrag dazu, dass die Kunst ein Stück seiner Herkunft und Effizienz verliert. Diese gegenwärtige Kleidung ist prinzipiell nicht für das Trainieren oder Anwenden des traditionellen Kampfes geeignet. Die Kleidung ist hauptsächlich da, um den Wettkämpfen und Vorstellungen einen speziellen Glanz zu verleihen. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass die neue Art oder Methodik im Wushu schlecht ist. Aus anderem Blickwinkeln betrachtet, bringt die Öffnung sehr viele positive Aspekte. Das Moderne China setzt heute den Schwerpunkt in der Kampfkunst auf Gesundheit und Moral. China teilt das moderne Wushu mit der ganzen Welt und die weltweite Beliebtheit des Wushu unterstreicht seinen Erfolg.

Wenn wir heute bei Chen Dao von Kung Fu sprechen, ist oftmals die zum Kampf einsetzbare Version gemeint. Damit gemeint ist die unveränderte, traditionelle Kunst, die heute nur noch selten in der Öffentlichkeit zu finden ist. Obwohl prinzipiell beides ein und dasselbe ist.

Nach meiner Ausübung verschiedener Kampfarten, -künsten und -methoden im Laufe der Jahre, gibt es aus meiner Sicht kein Richtig oder Falsch, sondern nur effektiv oder nicht effektiv.

"Es ist nicht die Art der Kunst,
die entscheidend ist,
sondern das Handeln des Menschen." Chen Sifu

Text geschrieben von Chen Sifu 10.03.2019
Zurück zum Seiteninhalt